Thysanopteren heben sich sowohl morphologisch als auch in ihrer Entwicklung deutlich von anderen Insektenordnungen ab
Thysanopteren heben sich sowohl morphologisch als auch in ihrer Entwicklung deutlich von anderen Insektenordnungen ab
Name: Fransenflügler sind unter verschiedenen Namen bekannt: Wissenschaftlich werden sie Thysanoptera genannt. Synonym im Gebrauch sind: Thysanopteren, Thripse und Gewittertierchen, -würmer oder -fliegen. Veraltet ist die Bezeichnung Blasenfüße oder Physopoda. Der Name Fransenflügler geht auf die ausgeprägten Fransensäume an den Flügelrändern der Tiere zurück.
Auch der heute gebräuchliche wissenschaftliche Name setzt sich aus den altgriechischen Worten θύσανος (thysanos = Franse) und πτερόν (pteron = Flügel) zusammen. Der im Deutschen oft nur auf pflanzenschädigende Arten bezogene Name Thrips leitet sich vom griechischen Wort θρίψ (ips = Holzwurm) ab und deutet darauf hin, dass viele Arten auch an verpilztem Holz Lebensräume finden.
Der veraltete Name Blasenfüße (Physopoda) leitet sich von den stark vergrößerten Haftlappen (Arolia) an den Endgliedern der Füße (Praetarsi) ab, die ursprünglich fälschlicherweise als Blase interpretiert wurden.
Bei Schwarmflügen wird das Erscheinen der winzigen Insekten schnell spektakulär: Vor allem über Getreidefeldern erheben sich dann Myriaden von Individuen – oft dunklen Wolken gleichend – in die Luft. Solche Ereignisse treten besonders bei schwülwarmer Witterung, also an Tagen mit hoher Gewitterwahrscheinlichkeit auf. Dieses Schwarmverhalten einiger Taxa (Limothrips) brachte den Thysanopteren allgemein – vermutlich schon lange bevor sie 1744 überhaupt als eigene Insektenordnung erkannt wurden – den Namen Gewitterfliegen ein.
Körpergröße: Fransenflügler sind meist nur ein bis drei Millimeter lang. Ihre Körperform ist schlank und gestreckt. Sie bewegen sich oft typisch schlängelnd (»wurmartig«), so dass man sie trotz der kleinen Größe leicht von anderen Insekten unterscheiden kann. Riesenformen, bis etwa 15mm Körperlänge, finden sich ausschließlich in tropischen Gebieten.
Die stechend-saugenden Mundwerkzeuge der Thysanopteren sind nach hinten gerichtet. Labrum, Stipes und Labium bilden dabei einen asymmetrischen Mundkegel. Teilweise ist auch der Anteclypeus asymmetrisch geformt. Im Inneren ist dieser mit drei Stechborsten versehen: Einem unpaaren Mundstachel, der von der linken Mandibel gebildet wird und den paarigen stilettförmigen Laciniae. Alle Stechborsten können in den Mundkegel und bei vielen Arten weit in die Kopfkapsel zurückgezogen werden. Die Asymmetrie des Mundkegels ist bereits während der Embryonalentwicklung zu erkennen. So wird das Wachstum der rechten Mandibel schon sehr früh gehemmt.
Die postembryonale Entwicklung verläuft über zwei fraßaktive Larvenstadien und zwei bzw. (bei den Phlaeothripidae) drei Nymphenstadien, die zwar beweglich sind, jedoch keine Nahrung aufnehmen. Innerhalb der Hemipteroidea werden die Thysanoptera den Paraneoptera zugeteilt. Ihre Entwicklung jedoch unterscheidet sie von den Schwestergruppen. Thysanopteren haben sich als hemimetabole Insekten wohl unabhängig hin zur Holometabolie entwickelt. Ihre Form der Entwicklung wird (innerhalb der Neometabolie) als remetabol bezeichnet.
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