Thripse als Schädlinge – nicht nur an Pflanzen
Thripse als Schädlinge – nicht nur an Pflanzen
Den meisten Menschen sind Thysanopteren – hier vor allem unter dem Namen Thripse – als Schädlinge an Kultur- und Zimmerpflanzen bekannt. Weltweit treten allerdings nur wenige der insgesamt ca. 5.850 beschriebenen Arten als Schädlinge in Erscheinung. Einige Spezies verursachten aber große Ernteverluste (z.B. in Kenia vollständige Verluste der Tee- und Tabakernte). Neben den direkten Schäden an unterschiedlichen Pflanzenorganen sind einzelne Arten auch als Virus-, Mycose- und Mycoplasmavektoren bekannt und gefürchtet. Die Pflanzenschutzämter in Deutschland listen ca. 25 Spezies, von denen unter bestimmten Umständen eine Schädigung für Kulturpflanzen im Freiland zu erwarten ist. Ergänzen ließe sich diese Liste durch eine zunehmende Zahl von Arten, die (wie Frankliniella occidentalis) aus anderen Kontinenten verschleppt wurden und die nun – je nach Herkunft – entweder unter den tropischen Bedingungen von Gewächshäusern oder sogar im Freiland Fuß fassen und dort zu Schädlingen werden.
Der weltweit durch Thripse verursachte wirtschaftliche Schaden lässt sich auf ca. eine Milliarde US-Dollar pro Jahr beziffern.
Zahlreiche Fotos und Videos typischer Schaubilder finden Sie unter Fotos > Schäden.
Auf der Suche nach passenden Winterquartieren finden sich die winzigen Insekten oft in menschlichen Behausungen ein. Durch ihr extrem ausgeprägtes positiv-thigmotaktisches Verhalten dringen sie dort in kleinste Ritzen vor. So kann man Thysanopteren an fast allen nur erdenklichen Orten finden. Nachweise gibt es unter anderem aus Uhren, zwischen Buchseiten oder zwischen der Verglasung von Dia-Positiven und Wandbildern, aber auch aus elektronischen Geräten wie Rauchmeldern, die durch die kleinen Insekten aktiviert wurden. An sichtbaren Stellen entstehen nach dem Ableben der Tiere und der folgenden Aktivität von Mikroben oft wüste Flecken.
Schwärmende Thysanopteren (insbesondere Limothrips cerealium), die beim Landen an gelagerte Getränkeflaschen gelangen, stellen ein Hygieneproblem dar. Bedingt durch ihr thigmotaktisches Verhalten dringen die Tiere tief in die Gewindegänge vor und verenden dann häufig im Bereich der Dichtung. Die Problematik scheint verstärkt an hellen, durchsichtigen Verschlüssen aufzutreten (siehe Foto). Vermutlich finden die kleinen Insekten den Weg in die Freiheit nach unten nicht mehr, da sie dem Lichteinfall folgend eher nach oben streben.
Die Ansammlung der Insekten – bzw. ihrer Kadaver – unter den Verschlüssen ist zwar unschön, ein gesundheitliches Risiko geht von ihnen jedoch nicht aus.
Sachschäden verursachen Thysanopteren, die angelockt durch das Licht in TFT-Monitore eindringen. Zwischen Panelglas und Diffusorfolie sind die Insekten dann auf dem Monitorbild sichtbar und verenden im ungünstigsten Fall auch dort. Sie erscheinen als bleibender kommaförmiger, aber sehr ärgerlicher Fleck. (Foto mit Genehmigung Mac Tech News)
Ein größerer »Fleck« entstand, als während des Scan-Vorgangs von Satellitenaufnahmen für Google Maps ein Fransenflügler zwischen Bild und Glasplatte des Scanners gelangte. Das Tier war einige Zeit in der Nähe von Aalen nahe der A7 zwischen Westhausen und Hülen als fast 50m langes Ungetüm zwischen zwei Äckern zu sehen. Der Ausschnitt wurde inzwischen von Google ersetzt.
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